Wann wussten Sie, dass Sie Künstler werden wollen?
Nachdem meine Bilder in einer Galerie in Berlin und im Kunstverein Hannover ausgestellt wurden.
Welcher ist Ihr, noch lebender, Lieblingskünstler?
Meine Lieblingskünstler leben nicht mehr.
Was möchten Sie mit Ihrer Arbeit beim Betrachter hervorrufen?
Dass er beim Betrachten eingefangen wird, dass das Bild ihn in eine meditative Stimmung versetzt, oder aber neugierig macht darin Figuren oder Landschaften zu entdecken.
Was ist die interessanteste Interpretation, die Sie von Ihrer Arbeit gehört haben?
Die Aussage einer Sammlerin meiner Bilder: “Jeden Morgen, wenn ich die Augen aufmache, sehe ich als erstes dein Bild, das stimmt mich jedes Mal fröhlich“
Woher nehmen Sie Ihre Inspiration für Ihre Arbeiten?
Das kann von einer inspirierenden Begegnung mit einer Person, oder auch von einer „Weltschmerzstimmung“ ausgelöst werden. Häufig ist es auch die Unzufriedenheit mit dem zuletzt entstandenen Werk.
Was ist das Beste daran Künstler zu sein?
Die Freiheit zu haben uneingeschränkt kreativ zu sein.
Können Sie Ihre Techniken und Ihren künstlerischen Schaffensprozess beschreiben?
In der Malerei arbeite ich mit verdünnten Acrylfarben, die ich ineinander und übereinander fließen lasse. Durch unterschiedliche Konsistenzen, durch Neigung des Malgrundes und durch Vornässen einzelner Bereiche kann ich den Fließprozess beeinflussen. Nach dem Trocknen wird eine weitere Schicht aufgetragen. Dies kann sich bis zu zwanzigmal wiederholen.
Meine Graphiken sind Strichzeichnungen, die aus einer einzigen endlosen Linie bestehen. Die Linie, die kein Anfang und kein Ende hat, und die sich nirgends berühren oder überschneiden darf, bildet dann pflanzliche, tierische oder menschliche Formen.
Was war Ihr überraschendster Moment ihrer bisherigen Kunstkarriere?
Dass ich aufgefordert wurde einen Beitrag zu der internationalen Kunstausstellung documenta 14 in Kassel zu leisten.
Welche Anschauung haben Sie auf unsere Welt und ihre Gesellschaft?
Eine sehr betrübte, wenn ich daran denke, dass die nachfolgenden Generationen in einer beschädigten Umwelt mit dem Überleben kämpfen.
Welcher Aspekt des kreativen Prozesses gefällt Ihnen am besten?
Dass man sich ganz auf den Prozess einlassen und alle Umwelteinflüsse ausschalten kann.
Was sind Ihre nächsten Projekte, Ideen und Ausstellungen. Wo kann man Sie und Ihre Kunst zeitnah sehen?
In einer Einzelausstellung der Athena Art Gallery in Berlin.
Weitere Informationen zum Künstler Gernot Minke finden Sie hier:
paintingsandgraphics.gernotminke.de