Wann wussten Sie, dass Sie Künstler werden wollen?

Mir war schon immer klar, dass ich gerne kreativ bin. So habe ich zunächst als Kind viel gemalt und gezeichnet. In der Jugend kam dann die Begeisterung für Graffiti dazu. Als sich mir dann die Möglichkeit bot, Kunst zu studieren, war die Sache klar. 

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Welcher ist Ihr, noch lebender, Lieblingskünstler?

Das ist eine gute Frage! Für mich gibt es nicht den einen Lieblingskünstler. Vielmehr gibt es eine Vielzahl an Künstlern, die mich inspirieren. Aktuell fasziniert mich der Künstler Helio Bray. Wie er Graffiti mit Figurativem und Abstraktheit kombiniert ist sehr spannend.

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Was möchten Sie mit Ihrer Arbeit beim Betrachter hervorrufen?

Mit meiner Kunst will ich den Menschen dazu bringen, sich selbst intensiver zu spüren. Ich will den Betrachter auf eine Entdeckungsreise dieser Welt mitnehmen. Neugierig und voller Begeisterung für die wilden Abenteuer, die atemberaubende Spannung und die unbekannte Schönheit. Ich will das Unsichtbare sichtbar machen, indem ich hinter die schnelllebigen Fassaden blicke, um die Dinge in ihrer Tiefe zu erfassen. Was treibt uns an? Was macht uns zu dem, der wir sind? Wovon träumen wir?

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"Ich träume von einer Welt, in der jeder ganz er selbst sein kann. Eine Welt, in der jeder sich selbst, die anderen und die Welt intensiv spürt."

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Was ist die interessanteste Interpretation, die Sie von Ihrer Arbeit gehört haben?

Ein befreundeter Künstler hat meine Arbeit als „Kunst aus dem Innersten des Herzens“ beschrieben. Diese Beschreibung gefällt mir sehr gut.

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Woher nehmen Sie Ihre Inspiration für Ihre Arbeiten?

Am Anfang eines jeden Werkes steht immer etwas, das mein Interesse erweckt und mich emotional bewegt.

Ich gehe sehr offen und neugierig durch das Leben und liebe es neue Erfahrungen mit der Welt und den Menschen zu machen. Danach suche ich bewusst die Ruhe, gehe in mich und fühle nach, welches Erlebnis etwas mit mir gemacht hat und was es auslöst hat. Dieses Gefühl ist ganz zentral für den künstlerischen Schaffensprozess. Das ist der Kompass, auf den ich höre.
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Was ist das beste daran Künstler zu sein?

Künstler zu sein, heißt sich sein inneres Kind zu behalten. Es ist, als würde man ständig spielen und die Dinge mit einer unbändigen Neugier entdecken. Das ist wundervoll! Kunst gibt mir die Möglichkeit, meine Meinung und meine Empfindungen auf meine eigene Art auszudrücken. Kunst verbindet Menschen. Sie bringt mich mit Menschen in Kontakt, die ich ohne die Kunst nie kennengelernt hätte. Also kann ich als Künstler ständig neue, spannende Erfahrungen machen und mich als Mensch verwirklichen. Das erfüllt zutiefst! 

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Können Sie Ihre Techniken und Ihren künstlerischen Schaffensprozess beschreiben?

Die Arbeit mit den unterschiedlichsten Materialien versetzt mich immer wieder aufs Neue in einen unbeschreiblichen extatischen Zustand. Ein Zustand, der so tiefgreifend und intensiv ist, dass er die Grenzen der uns bekannten Welt verschwimmen lässt. Wild und expressiv und gleichzeitig doch ganz zart und gefühlvoll. 

Habe ich ein Thema gefunden, das mich nicht mehr loslässt, spüre ich in mich hinein. Welche Stimmung löst das Thema in mir aus?

Diese Energie lasse ich dann fließen. Ich höre dabei viel auf meinen Bauch und setze viele Dinge intuitiv ein. Malmittel, Farbwahl, Kompostion, das Spiel mit Verdichtung und Offenheit sowie das Spiel mit Licht und Schatten. Genau wie im Leben auch, versuche ich die Dinge in einen Fluß zu bringen. 

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Was war Ihr überraschendster Moment ihrer bisherigen Kunstkarriere?

Sehr überraschend und mit einem überwältigenden Ergebnis war, als im Sommer 2021 mich der mir bis dato nicht persönlich bekannte Schriftsteller Iosif C. Holzer anschrieb. Er berichtete von einer Aktion bei der Künstler Corona-Helfer portraitieren würden und ich unbedingt mitmachen solle. Er selbst hatte keinerlei Vorteil davon und war auch nicht involviert. Er hatte schlicht von der Ausstellung mitbekommen und empfand meine Kunst als so toll, dass er mich anschrieben. 

Dieses offene und selbstlose Handeln von Iosif überraschte und begeisterte mich! Natürlich war es mir eine Herzenssache bei der Aktion mitzumachen. Auf diese Weise lernte ich eine junge Krankenpflegerin kennen, die auf einer Corona-Intensivstation arbeitet. Obwohl die junge Frau jeden Tag mit unfassbaren Herausforderungen konfrontierte war, versprühte sie eine Lebensfreude, die mich zutiefst beeindruckte! Ihr Porträt ist eine meiner persönlichen Lieblingsarbeiten und die Geschichte ein gutes Beispiel dafür, wie wundervoll es sein kann offen auf andere zuzugehen. 

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Welche Anschauung haben Sie auf unsere Welt und ihre Gesellschaft?

Ich bin der Meinung, dass es in unserer Welt mehr um die Potentiale eines Menschen gehen sollte und nicht so sehr um die Defizite. Ich begegne den Menschen mit großer Offenheit und sehe die individuellen Stärken eines Einzelnen. Meine Kunst will mit den Menschen kommunizieren und ihnen helfen, ihre eigenen Energien noch mehr zu spüren. Ich träume von einer Welt, in der jeder ganz er selbst sein kann. Eine Welt, in der jeder sich selbst, die anderen und die Welt intensiv spürt.

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Welcher Aspekt des kreativen Prozesses gefällt Ihnen am besten?

Das losgelöste, frei entdeckende. Wenn die Energie fließt und ich mich treiben lasse. Ich weiß dann nicht, wohin es geht. Aber ich bin ganz bei mir, höre auf mich und fühle eine tiefe Verbindung zu mir und der Welt.

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Was sind Ihre nächsten Projekte, Ideen und Ausstellungen. Wo kann man Sie und Ihre Kunst zeitnah sehen? 

Seit meiner Kindheit faszinieren mich Tiere. Diese natürliche Kraft, das Leben des Moments, in Symbiose mit einer Eleganz und scheinbarer Leichtigkeit. Ich denke, wir können von Tieren noch vieles Lernen! Daher arbeite ich zur Zeit an einer Serie, die sich mit besonders energiereichen Tieren beschäftigt.